Alm- und Bergkräuter

Kräuter stellen sich vor…

Wegeriche
Plantago

Der Wegerich tritt in unterschiedlicher Erscheinung im alpinen Raum auf – vom Breitwegerich über den Bergwegerich bis hin zum Mittleren Wegerich – um nur einige zu nennen. Beinahe an jedem Wegesrand vorkommend, wird die heilende Wirkung gerne unterschätzt. Der Wegerich kann als Strauch oder Kraut in Erscheinung treten und besticht vor allem durch seine besondere Blattform – er besitzt parallel verlaufende Blattadern. Der Breitwegerich, sehr ähnlich zum Spitzwegerich, hat eine schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung und wird deshalb gerne bei Halsschmerzen und Husten eingesetzt. Er besitzt kurze, breite Blätter und lange Blüten. Eine Essenz aus Wegerich kann für äußere Entzündungen, als auch bei Zahn-, Kopf- und Ohrenschmerzen angewandt werden. In Form eines Augenwassers ist er sogar bei müden Augen hilfreich.

Raues Milchkraut
Leontodon hispidus

Das Raue Milchkraut ist eine Unterart des Löwenzahns und auch unter dem Namen „Rauer Löwenzahn“ bekannt. Diese krautige Pflanze ist hierzulande bis auf 2.300 Metern Höhe anzutreffen. Sie besitzt einen oder mehrere grüne Stängel, welche im Unterschied zum herkömmlichen Löwenzahn nicht hohl sind. Die raue Behaarung am Stängel und an den Blättern ist namensgebend. Als Teil der Korkblütler-Familie findet man diese Pflanzenart mit seinen typisch gelben Blüten vor allem auf mageren Berg- und Almwiesen. Die grünen Blätter sind länglich, als Rosette angeordnet und aufgrund ihres bitteren Geschmacks vor allem in Salaten beliebt. Die geröstete Wurzel kann wunderbar als Kaffeeersatz dienen während die Blattrosetten eine geschätzte Futterquelle fürs Almvieh sind – den ungenießbaren Blütenschaft lassen Rinder einfach übrig.

Quirlblättrige Zahnwurz
Cardamine enneaphyllos

Die Quirlblättrige Zahnwurz gehört zu der Familie der Kreuzblütengewächse, ist auch als „Sanikelwurz“ oder „Neunblättrige Zahnwurz“ bekannt und vorzugsweise in etwas tieferen Buchenwäldern vorzufinden. Den Namen verdankt sie ihren Stängelblättern in dreifacher Ausführung, die sich quirlständig anordnen und aus denen wiederum jeweils drei Blätter wachsen – insgesamt also aus neun Blättern bestehend. Während ihrer Blütezeit von März bis April entwickeln sich ihre leicht hängenden, weißen bis blassgelben Blüten und ergeben eine hervorragende Salatzugabe. Wie ihr Name bereits vermuten lässt, wird der Wurzel eine lindernde Wirkung in Zusammenhang mit Zahnschmerzen und Erkältungen zugesagt. In Salbenform gilt sie als ein heilvolles Mittel bei Knochenbrüchen und Zerrungen.

Preiselbeere und Schwarze Krähenbeere
Vaccinium vitis-idaea und Empetrum nigrum

Die immergrüne Preiselbeere – umgangssprachlich auch als „Granten“ betitelt – sowie die Schwarze Krähenbeere sind wertvolle Vitamin C-Lieferanten. Sie fühlen sich im Zwergstrauchgestrüpp in halbschattiger Lage wohl und bevorzugen wechselfrische Böden. Die Schwarzen Krähenbeeren verdanken ihren Namen den dunklen Beeren. Sie verfügen über grüne, nadelartige und stumpfe Blätter sowie rote Blüten. In Tirol sind sie bis in Höhen von 2.300 Metern vorzufinden und ein probates Mittel gegen Durchfall. Die Preiselbeere hingegen verfügt über kurze grün-glänzende Blätter, die an den Spitzen abgestumpft sind. In der Blütezeit von Mai bis August entwickelt sie weiß-rosafarbene Blüten aus denen sich die charakteristischen roten Preiselbeeren bilden. Bei Problemen mit Niere oder Blase werden die Beeren als Saft eingenommen und entfalten so ihre harntreibende und entzündungshemmende Wirkung. Außerdem sind sie ein beliebtes Mittel bei Erkältung und Fieber. Aus den Blättern der Preiselbeere kann zudem ein Tee mit entwässernder Wirkung hergestellt werden.

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