Kleines Alm-Baumlexikon

Von Nadel & Laub – Gängige Baumarten auf den Almen.

Mit steigenden Höhenmetern ändert sich die Zusammensetzung des Baumbestandes des Almenlandes spürbar. Von Mischwäldern in den tieferen Lagen bis zu kargem, widerstandsfähigem Nadelbaumbestand.

Von Ahorn bis Zirbe – hier finden Sie eine Übersicht über die gängigsten Baumarten, die in den verschiedenen Alm-Biomen (Almregionen) anzutreffen sind.

(c) Albin Niederstrasser

Zirbe

Pinus cembra

Kein Baum wird mehr mit Tirol und der heimischen Bergwelt in Verbindung gebracht als die majestätische Zirbe, die man typischerweise auf 1.500 bis 2.500 Höhenmetern findet. Sie gehört zu den Kieferngewächsen, kann bis zu 25 Meter hoch wachsen und 1.000 Jahre alt werden. Charakteristisch sind nicht nur die immer in Büscheln von fünf wachsenden Nadeln und die bisweilen bizarr anmutenden Wuchsformen des Baumes, sondern auch die ätherischen Öle, die nicht nur angenehm duften, sondern nachweislich entspannungs- und gesundheitsfördernd wirken.

Lärche

Larix decidua

Auch die Lärche gehört zur großen Familie der Kieferngewächse und fühlt sich als Generalist in verschiedenen Höhenlagen bis ins Hochgebirge wohl. Im Gegensatz zu ihren Verwandten verliert sie im Winter ihre kurzen, filigranen Nadeln. Lärchen werden bis zu 50 Meter hoch und bis zu 600 Jahre alt, der Stamm kann Durchmesser bis zwei Meter erreichen.

Fichtenzweig, Fichtennadeln

Fichte

Picea abies

Die immergrüne Fichte mit ihren spitzen Nadeln und schuppiger, rötlicher Rinde ist die in Tirol am häufigsten vorkommende Baumart. Sie bevorzugt kühle Regionen, weshalb sie von Natur aus in den höheren Lagen zu finden ist – da Fichtenholz aber ein gutes Bau- und Brennmaterial ist und die Bäume vergleichsweise schnell wachsen, wird sie seit langem auch in tieferen Regionen angepflanzt. Unter den richtigen Bedingungen wird sie bis zu 600 Jahre alt und meist zwischen 25 und 40 Meter hoch.

Ahornbäume am Ahornboden

Bergahorn

Acer pseudoplatanus

Der zähe, perfekt an das raue Bergklima angepasste Bergahorn steigt fast bis zur Waldgrenze. Der zu Gruppe der Ahorngewächse gehörende Baum mit den charakteristischen fünf-lappigen Blättern kann 35 Meter erreichen und bis zu 600 Jahre alt werden. Die imposanten Baumkronen machen Bergahorne nicht nur leicht erkennbar, sondern auch zu beliebten Schattenspendern auf der Alm.

(c) Tirol Werbung, Angela Fuchs

Bergkiefer

Pinus mugo

Die Bergkiefer ist ein niedrig wachsendes Familienmitglied der Kieferngewächse, das je nach Unterart in teilweise bizarren, krummen Formen nahe am Boden (Latsche) oder baumförmig manchmal bis zu 25 Meter in die Höhe (Spirke) wächst. Sie fühlt sich in höheren Lagen wohl und ist auch an den paarweise wachsenden, bis zu 7 cm langen Nadeln erkennbar. Wegen ihres Harzreichtums wird aus frischen Nadeln, Zweigspitzen und Ästen das kostbare Latschenkiefernöl gewonnen.

Weiß-Tanne

Abies alba

Die Weißtanne hat ihren Namen von der hellgrauen Rinde. Die Wurzeln der Tanne reichen tief in den Boden und sorgen damit für stabile Bergwälder. Die Weißtanne kommt in Tirol oft gemeinsam mit der Fichte vor, von der sie sich durch ihre weichen Nadeln und aufrecht stehenden Tannenzapfen unterscheidet. Das harzfreie Holz ist gefragt für Fenster, Türen und Fußböden.

Vogelbeere

Sorbus aucuparia

Die zierliche Vogelbeere ist ein Pionier, der alle Böden bewachsen kann und bis zur Waldgrenze vorkommt. Der eher kleinwüchsige Baum mit den leuchtet roten Beeren ist eigentlich ein ganz großer. Kein anderer Waldbaum sorgt für so viele Vögel und Tiere wie die Vogelbeere – über 60 Vogelarten und unzählige Insekten finden bei ihr Nahrung und Lebensraum.