Grundsätzlich gilt: Kann man das Kraut nicht mit hundertprozentiger Sicherheit identifizieren, sollte man es nicht mitnehmen. Wenn man unsicher ist, die Pflanze lieber stehen lassen. Erkennt man die Pflanze eindeutig, ist maßvolles Vorgehen angesagt.
Nur ein kleiner Teil des Gewächses sollte in den Sammelkorb wandern, damit es sich regenerieren kann, als Nahrung für Insekten und als Samen für das nächste Jahr. Dieses Verhalten trägt maßgeblich zum Erhalt der Artenvielfalt der Almkräuter bei.
Eine gute Faustregel ist: 1/3 ernten, 2/3 stehen lassen. Man sollte immer so ernten, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden. Ein kleines Messer zum Abschneiden der benötigten Pflanzenteile ist ein guter Begleiter. Wenn ein guter Kräutersammler unterwegs war, sieht man seinen Sammelplätzen nicht an, dass er überhaupt da war.
Manche Arznei- und Nutzpflanzen, wie etwa der Enzian, das Edelweiß, das echte Alpenglöckchen und viele mehr stehen unter Naturschutz und dürfen daher nicht oder nur in bestimmten Mengen geerntet werden. Hier gibt es regional große Unterschiede. Eine generelle Liste der in Tirol geschützten Arten findet sich auf der Website des Landes Tirol: Umweltrecht
Ein guter Zeitpunkt zum Kräutersammeln ist der späte Vormittag, wenn der Tau schon abgetrocknet ist und die Sonneneinstrahlung noch nicht zu stark ist. Auch die Saison der jeweiligen Pflanzen ist zu beachten: Während manche Pflanzen und -teile schon im Frühjahr geerntet werden können, muss man sich für andere bis in den Herbst gedulden.
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